Therapieangebote für Erwachsene

Aphasie

Eine Aphasie (griechisch: Sprachlosigkeit) verändert die Fähigkeit, Sprache zu verstehen und/oder sich sprachlich ausdrücken zu können. Auch die sprachlichen Modalitäten Lesen und Schreiben können betroffen sein.

Ursachen: Aphasien entstehen z.B. durch einen Schlaganfall oder eine Gehirnblutung.

Ziel der Therapie: Wiederherstellung der kommunikativen Fähigkeiten bzw. Kompensation durch kommunikative Hilfsmittel mit Rücksichtnahme auf die individuellen Möglichkeiten des Betroffenen.

Störung des Sprechens
Dysarthrie/Dysarthrophonie

Die Dysarthrie ist eine zentral bedingte Störung des Sprechens.
Betroffen sind hier die Steuerung und Koordination von Sprechbewegungen, die Funktionen der Sprechmuskulatur, sowie die Bereiche Atmung, Phonation (=Stimmgebung) und Artikulation. Zudem kann es auch zu Schluckstörungen und/oder Störungen der Mundmotorik sowie zu Speichelfluss kommen.

Ursachen: Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, z.B. in Folge eines Schlaganfalls, nach Hirnblutungen oder bei Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), etc.
Je nach Ausprägung der Störung kann eine Dysarthrophonie sich durch folgende Symptomatik äußern:

  • Stimmveränderungen und/oder monotones abgehacktes Sprechen
  • Veränderung der Sprechgeschwindigkeit
  • undeutliche Artikulation
  • Störung von Mimik und Gestik
  • Kurzatmigkeit

Ziel der Therapie: Wiedererlangung bzw. Kompensation kommunikativer Fähigkeiten durch verbale und nonverbale Hilfsmittel.

Schluckstörungen
Dysphagie

Kommt es zu Schwierigkeiten beim Schlucken, kann es passieren, dass Nahrung über die Luftröhre in die Lunge gelangt. Dies kann Atemnot oder eine lebensbedrohliche Lungenentzündung zur Folge haben.

Ursachen: Einer Schluckstörung können unterschiedliche Erkrankungen zugrunde liegen – z.B. Schädigungen des Gehirns durch einen Schlaganfall oder Hirnblutungen, Tumoren oder andere neurologische Erkrankungen (z.B. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, ALS etc.).

Symptome:

  • Häufiges „Verschlucken“, Husten, Räuspern, Würgen bei oder nach der Nahrungsaufnahme
  • Speichelfluss
    die Lippen können nicht mehr geschlossen werden und Nahrung oder Flüssigkeiten laufen aus dem Mund
  • Ansammlung von Nahrungsresten im Mund, Nahrung bleibt in den Wangentaschen zurück
  • Bestimmte Konsistenzen können nicht mehr geschluckt werden
  • Stimmveränderungen
  • Nahrungsverweigerung
  • Gewichtsverlust
  • Fieber und Lungenentzündung

Ziel der Therapie: Wiederherstellung der am Schluckakt beteiligten Funktionen sowie Kostaufbau im Rahmen der m individuellen Möglichkeiten des Patienten.

Tracheal­kanülen­manage­ment

Aufgrund verschiedener Erkrankungen, z.B. einer massiven Schluckstörung, kann es notwendig sein, den Weg der Atmung von dem der Nahrungsaufnahme zu trennen.

Hierfür wird u.U. operativ eine Verlegung des Atemweges durch Anlegen einer Öffnung der Luftröhre im Halsbereich vorgenommen (Tracheotomie). Es wird eine entsprechende, auf die jeweiligen Bedürfnisse und anatomischen Gegebenheiten des Patienten abgestimmte Kanüle eingesetzt.

Die Logopädin schafft hierbei zusammen mit anderen Fachrichtungen die Voraussetzungen für eine Optimierung der Stimmgebung und Nahrungsaufnahme.

Sprechapraxie

Die Sprechapraxie ist eine neurologische Störung, bei der die Fähigkeit gestört ist, die Mundstellung der Laute willkürlich zu bilden.

Ursachen sind auch hier Schädigungen des Gehirns, z.B. durch Schlaganfall oder Hirnblutung.

Ziel der Therapie ist es, die kommunikativen Fähigkeiten des Patienten wiederherzustellen bzw. im Rahmen der individuellen Möglichkeiten des Patienten kommunikative Hilfsmittel zu schaffen.

Stimmstörungen
Dysphonie

Stimmstörungen können in allen Altersgruppen auftreten und äußern sich durch Heiserkeit, Kloßgefühl, Räusperzwang, Veränderung der Tonhöhe, Atembeschwerden, geringe Belastbarkeit der Stimme bis zu teilweisem oder völligem Stimmverlust.

Stimmstörungen können funktionelle (falscher bzw. unökonomischer Stimmgebrauch), organische (z.B. nach Kehlkopf- oder Schilddrüsenoperationen) oder psychogene Ursachen haben.

Ziel der Stimmtherapie ist eine Wiederherstellung bzw. Ökonomisierung von Atem- und Stimmgebung. Das bedeutet: eine kräftige und stabile Stimme (den individuellen Voraussetzungen des jeweiligen Patienten entsprechend) zu schaffen ohne diese zu überanstrengen.

Stimmverlust nach Kehlkopf­entfernung
Laryngektomie

Bei einigen Erkrankungen im Kehlkopfbereich kann es erforderlich sein, dass eine Teil- oder Totalentfernung des Kehlkopfes nötig wird.

Ziel der Therapie ist hier, im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten und des individuellen Bedarfs des Patienten eine Ersatzstimme zu erarbeiten. Es gibt die Möglichkeit, die „Speiseröhrenstimme“ zu erlernen, eine Ersatzstimme mithilfe einer elektronischen Sprechhilfe zu erarbeiten oder eine Stimmprothese, ein sog. „Shunt-Ventil“ einzusetzen.

Stottern/Poltern

Bei Stottern und Poltern handelt es sich um Redeflussstörungen.

Stottern zeichnet sich u.a. aus durch unkontrollierte Wiederholung, Dehnung oder Blockierung einzelner Laute, Silben, Wörter und/oder Satzteile.

Beim Poltern steht ein überhasteter Sprechablauf mit undeutlicher Artikulation im Vordergrund.

Die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sind extrem vielfältig und individuell. Auf eine Beschreibung/ Erklärung der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten verzichten wir, da es den Rahmen der Homepage sprengen würde. In einem persönlichen Gespräch werden diese selbstverständlich genau erläutert.

Ziel der Therapie ist daher, die Auswahl und Erarbeitung eines individuell auf den Patienten und seine Störung abgestimmten Therapiekonzeptes.